Sängerin Nina Hagen Quiz
Hier findest Du ein Quiz rund um die Sängerin Nina Hagen.
Pos. | Name | Punktzahl | Dauer | Punkte |
---|---|---|---|---|
There is no data yet |
Meine Position: | -. Platz | 0 Punkte |
Nina Hagen ist eine der schillerndsten, eigenwilligsten und zugleich einflussreichsten Persönlichkeiten der deutschen Musik- und Kulturszene. Sie wurde am 11. März 1955 in Ost-Berlin geboren und wuchs in einem Umfeld auf, das von Kunst und Politik geprägt war. Ihre Mutter, Eva-Maria Hagen, war eine bekannte Schauspielerin, ihr Stiefvater, Wolf Biermann, ein prominenter Liedermacher und Dissident in der DDR. Diese familiäre Konstellation legte früh den Grundstein für Hagens künstlerische Prägung und ihre rebellische Haltung.
Frühe Jahre und künstlerische Anfänge
Schon als Jugendliche zeigte Nina Hagen eine große Begabung für Musik und Theater. Sie nahm Gesangsunterricht und begeisterte sich für Rock ’n’ Roll ebenso wie für Operngesang. Mitte der 1970er-Jahre wurde sie in der DDR als Sängerin der Band Automobil bekannt, mit der sie 1974 den Hit Du hast den Farbfilm vergessen landete – ein Lied, das schnell Kultstatus erlangte und bis heute zu ihren bekanntesten Werken zählt.
Ihre nonkonformistische Art und die Nähe zu oppositionellen Kreisen in Ost-Berlin führten allerdings zu Problemen mit den DDR-Behörden. 1976 siedelte sie nach der Ausbürgerung ihres Stiefvaters Wolf Biermann in den Westen über.
Durchbruch im Westen
In Westdeutschland gründete Nina Hagen bald die Nina Hagen Band. Ihr gleichnamiges Debütalbum (1978) und das Folgealbum Unbehagen (1979) machten sie zur Ikone der deutschen Punk- und New-Wave-Szene. Mit ihrer außergewöhnlichen Stimme, die sie von klassischem Sopran bis zu schrillen Punk-Schreien modulieren konnte, brach sie alle musikalischen Konventionen. Ihr exzentrischer Kleidungsstil, das auffällige Make-up und ihre provokante Bühnenshow verstärkten ihren Ruf als „Godmother of Punk“.
Internationale Karriere und Vielseitigkeit
In den 1980er-Jahren zog Hagen nach New York und London, wo sie mit internationalen Künstlern in Kontakt kam und ihre Musik mit Einflüssen aus Reggae, Funk, Gospel und Pop bereicherte. Sie veröffentlichte englischsprachige Alben, arbeitete mit Größen wie Giorgio Moroder zusammen und blieb dennoch eine unbequeme, eigenständige Künstlerin, die sich gängigen Vermarktungsstrategien entzog.
Neben ihrer Musikkarriere spielte Nina Hagen immer wieder in Filmen mit, darunter internationale Produktionen. Auch als Autorin trat sie in Erscheinung, unter anderem mit Autobiografien, in denen sie ihr bewegtes Leben reflektierte.
Spirituelle Suche und Engagement
Ab den 1990er-Jahren trat stärker Hagens spirituelle Seite in den Vordergrund. Sie beschäftigte sich mit Religion, Esoterik und Mystik, bekannte sich öffentlich zum Christentum, setzte sich aber auch mit östlichen Philosophien auseinander. In Interviews sprach sie oft über Glauben, gesellschaftliche Werte und die Suche nach Sinn.
Parallel dazu engagierte sie sich immer wieder politisch: für den Umweltschutz, gegen Rassismus, für die Rechte von Frauen und Minderheiten. Sie blieb eine unbequeme Stimme, die gesellschaftliche und politische Missstände lautstark kritisierte.
Wirkung und Vermächtnis
Nina Hagen ist bis heute ein Symbol für Nonkonformismus und künstlerische Freiheit. Ihre Stimme gilt als einzigartig im internationalen Musikgeschäft, ihr Auftreten als revolutionär in einer Zeit, in der weibliche Künstlerinnen oft auf bestimmte Rollenbilder reduziert wurden. Sie beeinflusste nicht nur die deutsche Punk- und Rockszene, sondern inspirierte auch internationale Künstlerinnen und Künstler durch ihre unerschütterliche Eigenwilligkeit.
Ob als Sängerin, Schauspielerin, Autorin oder Aktivistin – Nina Hagen hat über Jahrzehnte hinweg bewiesen, dass sie sich in keine Schublade pressen lässt. Sie bleibt eine Kultfigur, die weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt ist und deren Werk immer wieder neu entdeckt wird.
Bildnachweis
Von Denis Barthel (Diskussion) – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link