Jürgen Vogel Quiz
Hier findest Du ein Quiz über den deutschen Schauspieler Jürgen Vogel, einen der charismatischsten, vielseitigsten und authentischsten Künstler des deutschen Films.
| Pos. | Name | Punktzahl | Dauer | Punkte |
|---|---|---|---|---|
| There is no data yet |
| Meine Position: | -. Platz | 0 Punkte |
🌟 Jürgen Vogel – Der Unangepasste des deutschen Kinos
🧾 Allgemeine Informationen
- Vollständiger Name: Jürgen Peter Vogel
- Geburtsdatum: 29. April 1968
- Geburtsort: Hamburg-Altona, Deutschland
- Nationalität: Deutsch
- Beruf: Schauspieler, Produzent, Drehbuchautor
- Tätig seit: 1985
- Bekannt durch: Kleine Haie, Das Experiment, Der freie Wille, Die Welle, Blochin, Der Mann aus dem Eis
- Auszeichnungen: Deutscher Filmpreis, Silberner Bär, Adolf-Grimme-Preis, Bayerischer Filmpreis
👶 1. Kindheit und Jugend
Jürgen Vogel wurde 1968 in Hamburg geboren und wuchs in einfachen Verhältnissen auf.
Sein Vater war Kellner, seine Mutter Hausfrau – die Familie lebte in beengten, aber herzlichen Verhältnissen.
Schon als Jugendlicher fiel Vogel durch seine rebellische, unabhängige Art auf.
Er wollte nie einem klassischen Lebensweg folgen – er wollte „etwas Echtes“ machen.
Mit 16 Jahren verließ er die Schule, zog nach München und arbeitete in allerlei Gelegenheitsjobs:
als Model, auf dem Bau, in Kneipen – und versuchte, in der Filmszene Fuß zu fassen.
Er besuchte kurzzeitig die Münchener Schauspielschule, verließ sie aber bald wieder – er fühlte sich eingeengt.
Er wollte kein „geschliffener“ Schauspieler, sondern ein wahrhaftiger sein.
🎬 2. Erste Rollen und Durchbruch
Bereits Mitte der 1980er-Jahre spielte Vogel in kleineren TV-Produktionen, darunter:
- Kinder aus Stein (1987)
- Andi Engel (1988)
- Die Bertinis (1988, TV-Miniserie)
Seine erste große Kinorolle hatte er 1992 in „Kleine Haie“ von Sönke Wortmann.
Darin spielte er den lebensfrohen, unkonventionellen Ingo, der Schauspieler werden will – eine Rolle, die ihm wie auf den Leib geschrieben war.
🎥 Kleine Haie war ein riesiger Erfolg und gilt heute als Kultfilm der 1990er-Jahre.
Jürgen Vogel wurde mit einem Schlag bundesweit bekannt und als neues Gesicht des „anderen deutschen Films“ gefeiert.
⚡ 3. Karriere in den 1990er-Jahren – Der Charakterdarsteller entsteht
In den folgenden Jahren entwickelte sich Vogel zu einem der gefragtesten Schauspieler Deutschlands.
Er spielte in Filmen, die Mut, Rauheit und soziale Ehrlichkeit zeigten – weit entfernt vom seichten Mainstream.
Bedeutende Filme dieser Phase:
| Jahr | Titel | Rolle | Genre / Bedeutung |
|---|---|---|---|
| 1992 | Kleine Haie | Ingo | Komödie – Durchbruch |
| 1993 | Der bewegte Mann | Waltraud | Kultkomödie – Nebenrolle, Publikumserfolg |
| 1997 | Das Leben ist eine Baustelle | Jan Nebel | Sozialdrama, Berlinale-Hit |
| 1998 | Liebe deine Nächste! | Henry | Tragikomödie |
| 1999 | St. Pauli Nacht | Der Taxifahrer | Episodenfilm über Hamburger Milieu |
Schon damals fiel er auf durch seine Echtheit und Verletzlichkeit.
Er spielte keine Helden – sondern Menschen mit Brüchen, Sehnsucht, Wut und Humor.
🔥 4. „Das Experiment“ (2001) – Internationale Anerkennung
Mit „Das Experiment“ (Regie: Oliver Hirschbiegel) gelang Jürgen Vogel der nächste große Erfolg.
Der Film basiert auf dem berüchtigten Stanford-Prison-Experiment und zeigt, wie ein Rollenspiel außer Kontrolle gerät.
Vogel spielte den unberechenbaren Häftling Schütte, der zunehmend brutal und gefährlich wird.
Seine Performance war intensiv, furchteinflößend und psychologisch brillant.
Der Film wurde weltweit beachtet und machte Vogel auch international bekannt.
🎭 5. „Der freie Wille“ (2006) – Radikal, kompromisslos, einzigartig
Dieser Film markiert einen Höhepunkt seiner Karriere.
In Der freie Wille (Regie: Matthias Glasner) spielt Vogel den vergewaltigten und therapiebedürftigen Theo, der nach seiner Haftstrafe versucht, ein normales Leben zu führen.
Ein Film über Schuld, Scham, Begierde und Erlösung – brutal ehrlich, aber zutiefst menschlich.
Jürgen Vogel investierte zwei Jahre Arbeit in das Projekt, war Co-Produzent und Co-Autor, und gab alles – körperlich wie seelisch.
Für seine Darstellung erhielt er:
- 🏆 Silberner Bär der Berlinale (2006) – „Beste künstlerische Leistung“
- 🏆 Deutscher Filmpreis (Bester Hauptdarsteller)
- 🏆 Preis der deutschen Filmkritik
Der Film gilt bis heute als eine der stärksten schauspielerischen Leistungen im deutschen Kino überhaupt.
🎥 6. Vielseitigkeit – Komödie, Drama, Thriller
Jürgen Vogel ist kein Schauspieler, der sich festlegt.
Er spielt mal hart, mal zart, mal witzig, mal düster – und immer glaubwürdig.
Auswahl wichtiger Filme nach 2006:
| Jahr | Titel | Rolle | Genre |
|---|---|---|---|
| 2008 | Die Welle | Lehrer Rainer Wenger | Gesellschaftsdrama – Massenpsychologie und Macht |
| 2010 | Schwerkraft | Bankräuber | Action-Drama |
| 2014 | Stereo | Erik | Psychothriller |
| 2015–2018 | Blochin – Die Lebenden und die Toten (Serie) | Blochin | Neo-Noir-Drama, hochgelobt |
| 2017 | Der Mann aus dem Eis | Kelab | Historischer Film über Ötzi – fast ohne Dialog |
| 2019 | Die Protokollantin | Innenminister | Politthriller |
| 2021 | Je suis Karl | Alex | Politisches Familiendrama |
| 2023 | Der Greif (Prime Video) | Narrator / Vaterfigur | Fantasy-Serie, Sprecherrolle |
🧠 7. Schauspielstil und Persönlichkeit
Jürgen Vogel ist bekannt für seine kompromisslose Ehrlichkeit.
Er interessiert sich nicht für Glamour, sondern für Wahrheit im Spiel.
Er selbst sagt:
„Ich will keine Helden spielen. Ich will Menschen zeigen, die kämpfen – mit sich, mit dem Leben, mit anderen.“
Seine Markenzeichen:
- Natürliche, unverwechselbare Ausstrahlung
- Raues Charisma und emotionale Intensität
- Starker Ausdruck durch Körpersprache, nicht durch Pathos
- Keine Scheu vor Nacktheit, Gewalt oder psychischer Dunkelheit
Er gilt als einer der authentischsten Schauspieler Deutschlands – jemand, der Emotionen nicht spielt, sondern lebt.
🏆 8. Preise und Auszeichnungen (Auswahl)
| Jahr | Preis | Kategorie | Werk |
|---|---|---|---|
| 1997 | Deutscher Filmpreis | Bester Hauptdarsteller | Das Leben ist eine Baustelle |
| 2006 | Silberner Bär (Berlinale) | Künstlerische Leistung | Der freie Wille |
| 2006 | Deutscher Filmpreis | Bester Hauptdarsteller | Der freie Wille |
| 2009 | Adolf-Grimme-Preis | Ensembleleistung | Die Welle |
| 2015 | Deutscher Fernsehpreis | Bester Hauptdarsteller | Blochin |
| 2017 | Bayerischer Filmpreis | Ehrenpreis | Gesamtwerk |
| 2023 | Jupiter Award | Ehrenpreis für Lebenswerk | – |
❤️ 9. Privatleben
Jürgen Vogel lebt in Berlin, hat mehrere Kinder und meidet weitgehend die Öffentlichkeit.
Er gilt als bodenständig und unkonventionell, jemand, der keine Starallüren kennt.
Er war mit mehreren Schauspielerinnen liiert, darunter Marlene Vogel (nicht verwandt) und Franziska Knuppe.
Über seine Familie spricht er selten – er hält sie bewusst aus der Öffentlichkeit heraus.
Er ist Veganer, sportlich aktiv und engagiert sich für soziale Projekte und Umweltschutz.
🎬 10. Bedeutung für den deutschen Film
Jürgen Vogel ist mehr als ein Schauspieler – er ist ein Symbol für Authentizität und künstlerische Freiheit.
Er steht für:
- Mut (Tabuthemen wie Sexualität, Gewalt, Trauma)
- Tiefe (psychologisch komplexe Figuren)
- Unabhängigkeit (oft Produzent eigener Projekte)
- Charakter (echt, ungeschönt, kantig)
Er hat den deutschen Film seit den 1990ern geprägt wie kaum ein anderer – mit einer Mischung aus Straßenjunge, Philosoph und Rebell.
🎭 „Ich will kein Star sein. Ich will etwas erzählen, das wahr ist.“ – Jürgen Vogel
🎞️ Filmografie von Jürgen Vogel (1985–2024)
| Jahr | Titel | Rolle / Figur | Regie | Genre / Art | Bemerkung |
|---|---|---|---|---|---|
| 1985 | Kinder aus Stein | Jugendlicher | Volker Maria Arend | Drama | Filmdebüt |
| 1988 | Die Bertinis (TV) | Martin | Egon Monk | Historienserie | Frühe TV-Rolle |
| 1992 | Kleine Haie | Ingo | Sönke Wortmann | Komödie | Durchbruch, Kultfilm |
| 1993 | Der bewegte Mann | Waltraud | Sönke Wortmann | Komödie | Erfolgreiche Nebenrolle |
| 1995 | Drei Tage im April (TV) | Andreas | Christian Görlitz | Kriegsdrama | Kritikerlob |
| 1997 | Das Leben ist eine Baustelle | Jan Nebel | Wolfgang Becker | Sozialdrama | Deutscher Filmpreis |
| 1998 | Liebe deine Nächste! | Henry | Detlev Buck | Tragikomödie | Witzig & charmant |
| 1999 | St. Pauli Nacht | Taxifahrer | Sönke Wortmann | Episodenfilm | Ensemblefilm |
| 2000 | Emmas Glück | Max | Sven Taddicken | Tragikomödie | Romantisches Drama |
| 2001 | Das Experiment | Schütte | Oliver Hirschbiegel | Psychothriller | Internationaler Erfolg |
| 2002 | Nackt | Felix | Doris Dörrie | Beziehungsdrama | Ensemblefilm |
| 2004 | Kein Bund fürs Leben | Ausbilder | Granz Henman | Komödie | Cameo |
| 2005 | Sturm und Drang in Palermo | Jörg | Markus Mischkowski | Komödie | Independent-Projekt |
| 2006 | Der freie Wille | Theo Stoer | Matthias Glasner | Drama / Psychostudie | Berlinale-Silberner Bär, Deutscher Filmpreis |
| 2007 | Lautlos | Viktor | Mennan Yapo | Thriller | Intensive Darstellung |
| 2008 | Die Welle | Rainer Wenger | Dennis Gansel | Gesellschaftsdrama | Kultfilm über Macht & Gruppenzwang |
| 2009 | 12 Meter ohne Kopf | Klaus Störtebeker | Sven Taddicken | Historienfilm | Piratenfilm mit Tiefgang |
| 2010 | Schwerkraft | Fred | Maximilian Erlenwein | Actiondrama | Gewalt & Moral |
| 2012 | Gnade | Niels | Matthias Glasner | Drama | Zusammenarbeit mit Glasner |
| 2013 | Stereo | Erik | Maximilian Erlenwein | Psychothriller | Doppelgänger-Motiv |
| 2014 | Who Am I – Kein System ist sicher | Kriminalkommissar | Baran bo Odar | Thriller | Nebenrolle, internationaler Erfolg |
| 2015 | Blochin – Die Lebenden und die Toten (Serie) | Blochin | Matthias Glasner | Krimi / Drama | Hauptrolle, Grimme-Preis |
| 2016 | Familie Lotzmann auf den Barrikaden | Paul Lotzmann | Matti Geschonneck | Satire | TV-Film |
| 2017 | Der Mann aus dem Eis | Kelab | Felix Randau | Historienfilm | Fast ohne Dialog, als Ötzi |
| 2018 | Die Protokollantin (Serie) | Innenminister | Nina Grosse | Thriller | ZDF-Serie |
| 2019 | Lindenberg! Mach dein Ding | Vater Vogel | Hermine Huntgeburth | Biopic | Nebenrolle |
| 2020 | Babylon Berlin (Staffel 3) | Bauer | Achim von Borries u. a. | Historienserie | Gastrolle |
| 2021 | Je suis Karl | Alex | Christian Schwochow | Politdrama | Zeitkritisch & emotional |
| 2022 | Sisi & Ich | König Ludwig II. | Frauke Finsterwalder | Historienfilm | Nebenrolle |
| 2023 | Der Greif (Prime Video) | Erzähler / Vaterfigur | Sebastian Marka | Fantasy-Serie | Stimme / Erzähler |
| 2024 | Blochin – Staffel 2 | Blochin | Matthias Glasner | Krimi / Thriller | Fortsetzung angekündigt |
🎬 📺 Wichtige TV-Produktionen (Auswahl)
| Jahr | Titel | Rolle | Sender / Art |
|---|---|---|---|
| 1988 | Die Bertinis | Martin | ZDF-Miniserie |
| 1993 | Tatort – Bienzle und die Feuerwand | Mörder | ARD |
| 2004 | Tatort – Abschaum | Hauptrolle | ARD |
| 2006 | Polizeiruf 110 – Der Fremde Freund | Mario | ARD |
| 2015–2018 | Blochin | Blochin | ZDF-Serie |
| 2018 | Die Protokollantin | Innenminister | ZDF |
| 2020 | Babylon Berlin | Bauer | Sky / ARD |
| 2024 | Blochin Staffel 2 | Blochin | ZDF |
🏁 Fazit
Jürgen Vogel ist einer der charakterstärksten Schauspieler Deutschlands – roh, ehrlich, mutig und frei von Klischees.
Er hat sich nie dem Mainstream angepasst, sondern seinen eigenen Weg gefunden – oft unbequem, immer faszinierend.
Seine Rollen – ob in Das Experiment, Der freie Wille oder Die Welle – zeigen, wie tief und kraftvoll deutsches Schauspiel sein kann.
Er ist das, was man einen Ausnahme-Schauspieler nennt:
Einer, der den Menschen zeigt – nicht das Ideal.
Bildnachweis
Von Foto: Stefan Brending, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de, CC BY-SA 3.0 de, Link







